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Trächtigkeitsuntersuchung - Wann macht man sie, wie lange dauert sie und worauf muss man achten?
Trächtigkeitsuntersuchungen gehören in vielen Landwirtschafts- und Zuchtbetrieben zu den regelmäßigen Kontrollen, da in diesem Geschäft häufig jeder Zyklus der Tiere ausgenutzt werden soll. Dabei haben die Tierarten eine unterschiedliche Zyklusdauer und andere Fruchtbarkeitsdaten. Um Ihnen einen Überblick zu geben, haben wir untenstehend eine Tabelle mit den wichtigsten Daten zu den am meisten untersuchten Tieren zusammengestellt.
Tierart | Zyklusdauer | Erste Trächtigkeitsuntersuchung möglich ab | Tragezeit | Fruchtbarkeitszeitraum (ca.) |
Pferde | 19-24 Tage | 16. Tag der Trächtigkeit | ø 336 Tage | April-Oktober |
Rinder | 21 Tage | 25. Tag der Trächtigkeit | ø 280 Tage | Januar-Dezember |
Schweine | 21 Tage | 30. Tag der Trächtigkeit | ø 114 Tage | Januar-Dezember |
Schafe | 17 Tage | 30. Tag der Trächtigkeit | ø 150 Tage | Oktober-Januar |
Trächtigkeitsuntersuchungen mittels Ultraschall sind schnell durchführbar, da in wenigen Minuten ein Ergebnis vorliegt. Während die Sicherheit der Trächtigkeitsdiagnose bei der Nutzung eines konventionellen Ultraschallgeräts im B-Mode (schwarz/weiß in 2D) bei ca. 98 %* liegt, kann mit den deutlich günstigeren Trächtigkeitsdiagnosegeräten eine Sicherheit von ca. 90 %* erreicht werden.
Bei der Untersuchung mit Trächtigkeitsdiagnosegeräten wird anhand der Fruchtblase überprüft, ob das Tier erfolgreich besamt wurde. Ist die Fruchtblase bereits mit Fruchtwasser gefüllt, ist das Tier trächtig. Allerdings besteht bei dieser Untersuchungsmethode Potential zur Fehldiagnose: Da eine Überprüfung des Fruchtwassers als Anhaltspunkt gilt, kann eine volle Harnblase, eine entzündete Gebärmutter oder Eierstockzysten ebenfalls bewirken, dass die Diagnose gestellt wird - fälschlicherweise.
Tipp: Während der Tragezeit sollten die Tiere allerdings nicht nur einmalig untersucht werden, sondern zu bestimmten Zeiten (Tierarten abhängig) erneut mit einem vollwertigen Ultraschallgerät für die Veterinärmedizin untersucht werden, um Fehlgeburten, Geburtsfehler und andere Problematiken rechtzeitig erkennen zu können. Der Einsatz von Trächtigkeitsdiagnosegeräten sollte daher als erster, aber nicht als einziger Schritt angesehen werden.
Wie funktionieren Trächtigkeitsdiagnosegeräte?
Prinzipiell funktionieren Trächtigkeitsdiagnosegeräte mit Ultraschall und arbeiten nach einem ähnlichen Schema wie vollwertige Ultraschallgeräte für die Praxis. Über die Sonde werden Ultraschallwellen in die Körper des Weibchens gesendet. Diese sind völlig ungefährlich für Muttertier, Jungtiere und den Anwender. Die Ultraschallwellen werden anschließend von der Gebärmutter reflektiert und von der Sonde zurück an das Gerät gegeben. Durch die Reflektion verändert sich die Welle im Vergleich zum ausgegebenen Signal, sodass das Trächtigkeitsdiagnosegerät basierend auf der Stärke der Veränderung eine Auskunft zur Trächtigkeit des Weibchens gibt und dem Arzt/Anwender eine Diagnose ermöglicht. Wie oben bereits beschrieben, gelten für die verschiedenen Tierarten unterschiedliche Richtwerte bzgl. der ersten Untersuchung. Im Zweifel oder bei sehr frühen Diagnosen sollte die Trächtigkeitsuntersuchung erneut durchgeführt werden.
Hersteller von Trächtigkeitsdiagnosegeräten
Der polnische Hersteller Draminski ist einer der führenden Anbieter von Trächtigkeitsdiagnosegeräten und bietet darüber hinaus eine Auswahl von verschiedenen portablen Ultraschallgeräten, mit denen sich schwarz/weiß 2D-Bilder aufnehmen lassen. Als Experte für elektronische Geräte im Bereich Landwirtschaft hat sich Draminski als namhafter Hersteller etablieren können.
MS Schippers ist ein weiterer Anbieter von Trächtigkeitsdiagnosegeräten. Die Firma mit Ursprung in den Niederlanden stellt bereits seit über 60 Jahren Produkte für die Viehhaltung her und vertreibt diese on- und offline. Der MS-SmartScan und MS-Multiscan sind beides Geräte, die über eine reine Statusinformation (wie sie sonst bei diesen Geräten üblich ist) hinaus und bietet ein Display zur Bildvisualisierung.
Einfachere Geräte stellt die Firma Rheintechnik zur Verfügung, die ihre Sparte der Trächtigkeitsdiagnosegeräte mittlerweile an die bayrische Firma Kerbl verkauft haben. Kerbl bietet eine große Auswahl an Produkten rund um die Viehzucht. Die Rheintechnik Geräte können einfach am Gürtel befestigt werden und ermöglichen so ein leichteres Arbeiten mit der Sonde. Die Geräte liefern laut Herstellerangabe allerdings erst ab dem 90. Trächtigkeitstag verlässliche Ergebnisse.
Was kosten Trächtigkeitsdiagnosegeräte?
Damit Sie sich einen Überblick über die Kosten machen können, haben wir untenstehend eine Aufstellung mit Richtpreisen für Sie zusammengestellt. Die Preisspannen ergeben sich durch die unterschiedlichen Modelle der jeweiligen Hersteller.
Hersteller | Preisuntergrenze** | Preisobergrenze** |
Draminski | k. A. | k. A. |
MS Schippers | 1.500,00 € | 1.650,00 € |
Rheintechnik | 300,00 € | 600,00 € |
*am Beispiel von Säuen
**alle Angaben verstehen sich als Richtlinie und spiegeln keine exakten Preise wieder