Inhaltsverzeichnis
- MRT Funktionsweise und Gerätetypen
- Geschlossene und offene MRT Geräte
- Vorteile der MRT-Untersuchung
- Nachteile und Schwierigkeiten von Untersuchungen mit MRT Geräten
- MRT Hersteller und Preisvergleich - MRT Geräte von Siemens, Hitachi und anderen
- Gebrauchte MRT Geräte
- Für Ärzte: Abrechnung von MRT-Untersuchungen - Radiologie, Orthopädie und andere
MRT Funktionsweise und Gerätetypen
Die Abkürzung MRT steht für Magnetresonanztomographie, welche auch als Kernspintomographie (oder kurz Kernspin) bekannt ist und findet hauptsächlich in Kliniken und Radiologiepraxen Verwendung. Bei diesem bildgebenden Verfahren werden Magnetfelder eingesetzt, um Körperstrukturen und Organe in einem Querschnittsbild sichtbar zu machen und zu untersuchen. Die Stärke dieser Magnetfelder beträgt mehr als das 30.000 fache des Erdmagnetfeldes und wir in der Einheit Tesla angegeben. In der Regel liegt die Stärke der Magnetfelder bei MRT Geräten zwischen 1,5 und 3 Tesla, wobei ebenfalls niedrigere Stärken regelmäßig zum Einsatz kommen (bspw. 1,2/0,4/0,3 Tesla). Während der Untersuchung werden die Patienten auf einer Liege mit den zu untersuchenden Körperregionen in das geschlossene oder offene MRT Gerät gefahren und dort hochfrequenten Radiowellen ausgesetzt, die für den Menschen unschädlich sind. An der zu untersuchenden Region werden zudem so genannte Spulen angebracht, die das Magnetfeld in dem Bereich weiter verstärkt. Im Vorfeld wird dem Patienten unter Umständen Kontrastmittel gespritzt, welches die Sichtbarkeit der Organe verbessert. Im Schnitt dauert eine Behandlung (abhängig vom Gerät und der zu untersuchenden Region) zwischen 15 und 40 Minuten. Während der Untersuchungszeit kann der Patient jederzeit über eine Klingel mit dem Arzt in Verbindung treten und die Untersuchung unterbrechen, sollte es zu Komplikationen kommen. Mit den Bildern aus der Untersuchung lassen sich verschiedenste Krankheiten direkt und klar diagnostizieren und weiterführende Behandlungsmaßnahmen ergreifen.
Geschlossene und offene MRT Geräte
Grundlegend lassen sich MRT Geräte in zwei verschiedene Typen unterscheiden. Geschlossene MRTs sind die ältere und gängigere Variante. Diese Geräte bestehen aus einer relativ schmalen Röhre mit einem Durchmesser von ca. 50-70 cm, in die der Patient eingeschoben wird. Dieser Gerätetyp überzeugt durch seine hohe Magnetfeldstärke und kann dadurch qualitativ-hochwertige Bilder in vergleichsweise kurzer Untersuchungszeit erzeugen. Durch die hohe Leistung eines geschlossenen Systems lassen sich umfangreiche Diagnosen aus dem Bildmaterial erstellen und enorme Fortschritte im Behandlungsprozess der Patienten erreichen, weshalb die Krankenkassen in der Regel die Kosten für diese Untersuchung übernehmen. Die schmale Röhre kann allerdings bei einigen Menschen extremes Unbehagen und sogar Klaustrophobie auslösen, weswegen der Einsatz einer Notklingel während der Untersuchung unabdingbar ist. Marktführer im Bereich der geschlossenen MRT Geräte in Deutschland ist Siemens, die im Bereich der bildgebenden Diagnostik mit einem Marktanteil von ca. 23 % Weltmarktführer sind.
Demgegenüber stehen offene MRT Geräte, bei denen das Magnetfeld nicht in einer Röhre aufgebaut wird, sondern zwischen zwei Teller-ähnlichen Magneten. Diese Geräte können allerdings aufgrund ihrer Bauweise häufig nicht so starke Magnetfelder aufbauen und bieten dadurch weniger eindeutige Untersuchungsergebnisse. Offene MRT Geräte eignen sich vorwiegend für Patienten mit Klaustrophobie, die in einem geschlossenen MRT Panikattacken erleiden oder Übergröße/-gewichtige Personen, die aufgrund ihrer Statur nicht in einem geschlossenen MRT untersucht werden können. Der Patientenkomfort bildet im Rahmen der Funktionen daher bei offenen MRT Geräten die tragende Säule. Aufgrund der oftmals vorhandenen Qualitätsverluste in der Bildgebung (verursacht durch die geringere Magnetfeldstärke), ist es oftmals schwierig, diese Untersuchungen über die gesetzlichen Krankenkassen abzurechnen. Patienten tragen also in einer Vielzahl der Fälle die Kosten selber. Es können allerdings mit dem behandelnden Arzt Anträge auf Kostenübernahme bei der jeweiligen GKV eingereicht werden.
Vorteile der MRT-Untersuchung
Einer der Hauptvorteile des MRTs liegt in der Untersuchungsmethode, die ohne ionisierende Strahlung (klassische Röntgenstrahlung) auskommt und somit für den Körper ungefährlich ist. Ebenfalls lassen sich durch eine Magnetresonanztomographie bestimmte Organe und Gewebe untersuchen, die mit anderen diagnostischen Bildgebungsverfahren wie Röntgen oder CT-Untersuchungen nicht sichtbar wären. Dabei eignen sich besonders die inneren Organe, Knorpel und Weichteile, das Gehirn, weibliche Brüste und das Rückenmark für eine Kernspintomographie. Knochen und mit Luft gefüllte Lungen lassen sich allerdings dafür nur schlecht bis gar nicht untersuchen. Im direkten Vergleich mit einer CT-Untersuchung kann die MRT-Untersuchung bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung und bei Kindern aufgrund der fehlenden Belastung durch ionisierende Strahlung hilfreich sein. Die Bilder einer MRT-Untersuchung liegen in der Regel bei einer Auflösung von ca. 1 mm, kann aber auch deutlich bessere Aufnahmen bis in den µm-Bereich erstellen. Während die reguläre Auflösung für die normale Diagnostik mehr als ausreichend ist, werden detaillierte Auflösungen eher im Forschungsbereich verwendet.
Nachteile und Schwierigkeiten von Untersuchungen mit MRT Geräten
Obwohl bislang keine Schädigung der Patienten durch das Magnetfeld im Rahmen der MRT-Untersuchungen nachgewiesen werden konnte, gibt es dennoch bestimmte Kausalitäten, die im Vorfeld besprochen werden müssen und einige Dinge auf die geachtet werden muss. Dadurch, dass elektronische Geräte durch das starke Magnetfeld in ihrer Funktionsfähigkeit eingeschränkt bzw. gestört werden, können Patienten mit einem Herzschrittmacher nur in absoluten Ausnahmefällen mit einem MRT untersucht werden. Sollte eine Untersuchung eines solchen Patienten durchgeführt werden, ist extreme Vorsicht geboten und eine strenge und dauerhafte Überwachung des Patienten von höchster Bedeutung. Darüber hinaus sind alle metallischen Gegenstände, die sich im oder am Körper befinden potentielle Gefahrenquellen, da sie während der Untersuchung vom Magnetfeld beeinträchtigt werden. Eine MRT-Untersuchung kann dann zu einer Verschiebung des Gegenstandes oder zu einer Erwärmung führen, was unter Umständen gefährlich werden kann. Während ältere Implantate davon noch betroffen sind, können Patienten mit modernen Implantaten deutlich entspannter behandelt werden, da diese Implantate meistens aus nicht magnetischen Metallen gefertigt werden. Zusätzlich kann die intravenöse Verabreichung von Kontrastmittel in extrem seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen führen. Diese Risiken sollten Sie als Arzt mit Ihren Patienten durchgehen, bevor Sie mit der Untersuchung starten.
MRT Geräte sind darüber hinaus niemals wirklich ausgeschaltet, sobald Sie einmal eingeschaltet sind. Grund dafür ist die Kühlung des Magneten, die rund um die Uhr erfolgen muss. Dafür wird in vielen Geräten flüssiges Helium eingesetzt, welches die Magneten auf ca. minus 270 Grad Celsium runterkühlt. Bei dieser negativen Temeperatur entsteht eine Supraleitfähigkeit, in diesem Fall ein Magnetfeld ohne elektrischen Widerstand. Eine komplette Ausschaltung dieses Magneten erfordert das Ablassen des Heliums aus dem MRT Gerät. Normalerweise wird dies nur bei endgültiger Abschaltung des System am Ende des Lebenszyklus durchgeführt, da durch eine Neubefüllung der Anlage Kosten von bis zu 25.000 € entstehen können. Die notwendige Entleerung des Heliums erschwert die Entsorgung eines Altgeräts enorm.
Andere Gerätetypen wie die offenen Niedrigfeldgeräte von Hitachi nutzen statt eines herkömmlichen MRT Magenten so genannte Permanent Magneten. Diese können Ihr Magnetfeld bereits bei deutlich wärmeren Temperaturen aufbauen und müssen daher nicht extra durch flüssiges Helium gekühlt werden. Das sorgt für geringere Betriebskosten und eine unkompliziertere Entsorgung bzw. einen etwas leichteren Transport.
Vergleicht man die Ergebnisse einer Computertomographie mit denen einer Kernspintomographie, so fällt auf, dass bei der Kernspintomographie häufiger Störungen der Bildqualität durch so genannte Bildartefakte auftreten. Diese können in verschiedenen Formen auftreten. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie einige der gängigsten MRT Artefakte, deren Ursache und Korrekturmöglichkeiten:
Artefakt | Grund für Auftreten | Behebung/Reduktionstechniken |
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Bewegungsartefakt/Ghosting | Bewegung des Patienten während der MRT-Untersuchung |
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Flussartefakt | Durchfluss von Flüssigkeiten wie Blut und Lymphflüssigkeit |
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Einfaltungsartefakt/Aliasing | Zu untersuchende Region liegt nicht im Field of View, aber noch im Empfangsbereich |
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Chemical-Shift-Artefakt | Differenz zwischen Präzessionsfrequenz der Wasser- und Fettprotonen |
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Metallartefakte | Artefakte durch Metallteile im und am Körper |
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Hochfrequenz-Artefakte | Untersuchungsbedingungen |
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Spikes | Geringe Luftfeuchtigkeit/Systemfehler |
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MRT Hersteller und Preisvergleich - MRT Geräte von Siemens, Hitachi und anderen
Wie auch in anderen Bereichen der Medizintechnik, werden MRT Geräte von unterschiedlichen Herstellern angeboten. Dabei differenzieren sich die verschiedenen Geräte hauptsächlich in den Dimensionen Magnetfeldstärke, Typ (offen oder geschlossen) des Systems, Bildgebungstechniken, technische Funktionen zur Bildverbesserung/Prozessoptimierung und der Service Leistungen. Der Leistungsumfang eines MRT Geräts wirkt sich dementsprechend auch auf den Preis für das Gerät aus. Hinzu kommen allerdings noch weitere Kosten, die berücksichtigt werden müssen.
Dazu gehört die Einrichtung und der Umbau des Untersuchungsraumes. Dieser muss aufgrund des starken Magnetfeldes abgeschirmt werden, ein Kühlsystem muss installiert werden und Statik-/Schallschutz sollten vorhanden sein. Des Weiteren kommen Liefer-, Einbau-, Anschluss-, Betriebs- und Wartungskosten dazu. Gerade die Anlieferung erfordert besonderes Know-How. Da MRT Geräte in der Regel bereits mit Helium gefüllt geliefert werden, wiegen diese mehrere Tonnen und müssen im Ganzen platziert werden. Eine Straßensperrung, ein Schwerlastkran und eventuelle Durchbrüche in Wänden, Decken oder dem Boden sind dafür notwendig. Eine Halb- oder Vollsperrung einer Straße innerorts liegt bei ca. 100 Euro brutto pro 12 Stunden (inkl. Anlieferung, Auf- und Abbau, Abtransport) zzgl. der Antragskosten bei der jeweiligen Behörde (ca. 90 Euro). Zusätzlich muss ein Statiker den Raum begutachten, in dem das MRT Gerät platziert werden soll, um sicher zu gehen, dass dieser stabil genug ist, um das Gerät zu tragen. Für Behandlungsräume setzt man dabei laut DIN 1055 zur Bestimmung von Traglasten 5,0 kN/m2 an.
Mit unserer Beispielrechnung für ein offenes MRT Gerät im Niedrigfeldbereich können Sie sich einen Überblick über die Gesamtkosten für ein MRT Gerät machen. Diese Angaben sind als Richtwert zu verstehen und spiegeln keine exakten Preise wider, da die Kostenstruktur stark vom Anbieter und vom individuellen Bedarf der Ärztinnen und Ärzte abhängig ist.
Kostenposition | Kostenart | Preise in € |
---|---|---|
Kosten für das MRT Gerät | Anschaffung | 600.000 - 650.000 € |
Umbau für MRT Installation | Anschaffung | 50.000 - 200.000 € |
Lieferkosten | Anschaffung | 10.000 - 50.000 € |
Anschlusskosten | Anschaffung | 5.000 - 10.000 € |
Wartungskosten | Laufende Kosten | 20.000 - 50.000 € |
Betriebskosten | Laufende Kosten | 2.000 - 15.000 € |
Da die Preise von Hersteller zu Hersteller deutlich variieren können, haben wir in unserer Aufstellung unser Bestes gegeben, für Sie ungefähre Preisspannen zu ermitteln, damit Sie sich einen Eindruck von den Preisen für MRT Geräte machen können. In der untenstehenden Liste finden Sie die bekanntesten Hersteller von MRT Geräten und deren Preisspannen. Setzen Sie sich für genaue Preise für MRT Geräte gerne mit uns in Verbindung. Wir kümmern uns kostenlos und unverbindlich um Ihre Anfrage und bieten Ihnen die Möglichkeit zum direkten Angebotsvergleich zwischen den unterschiedlichen Herstellern.
Hersteller | Magnetfeldstärke | Techniken | Preisspanne |
---|---|---|---|
Siemens | 1,5-7,0 Tesla | AI-Rad Companion TurboSuite Tim Technology GO Technologies MRF Dictionary BioMatrix Technology | 1,5T 850.000 €-1.500.000 € 3T 1.800.000 €-2.450.000 € |
Hitachi | 0,3-1,5 Tesla | SynergyDrive HOSS (High Order Shim System) RADAR RAPID | 500.000 €-1.500.000 € |
GE | 1,5-3,0 Tesla | k. A. | k. A. |
Philips | 1,5-3,0 Tesla | Compressed SENSE SmartExam Brain SmartWorkFlow dStream ScanWise Implant | 1.500.000 €-1.800.000 € |
esaote | 0,25-0,3 Tesla | Q-Spine eXp Technologie | k. A. |
Canon | 1,5-3,0 Tesla | PURE RF Rx Saturn Technology WFS (Water Fat Separation) DIXON Clear-IQ Engine Compressed SPEEDER MR Theater | k. A. |
United Imaging Healthcare | 1,5-3,0 Tesla | United Compressed Sensing | k. A. |
Gebrauchte MRT Geräte
Da die Lebenszeit von MRT Geräten mit Heliumkühlung mit den üblichen 8-12 Jahren recht lang ist, können Geräte sehr gut gebraucht gekauft werden, um die Kosten für den Kernspintomographen zu reduzieren. Dabei sollte beachtet werden, dass die restlichen Kosten für Lieferung, Umbau etc. in der Regel ebenfalls anfallen. Bei einem gebrauchten Gerät spielt der Gerätezustand eine tragende Rolle. Privatverkäufer bieten gebrauchte Geräte wahrscheinlich häufig günstiger an, als Händler für gebrauchte Magnetresonanztomograhphie-Geräte, allerdings müssen diese keine Garantie oder Gewährleistung gewähren. Händler überprüfen und überholen bei Bedarf die gebrauchten Geräte und bieten Gewährleistung (teilweise sogar Garantie). Sollten also Probleme nach dem Kauf auftreten, haben Sie mit einem Händler immer einen sicheren Ansprechpartner. Wir helfen Ihnen gerne, den passenden Händler für ein gebrauchtes MRT-Gerät zu finden. Stellen Sie uns hier eine kostenlose Anfrage und informieren Sie sich über Verfügbarkeiten und Preise.
Auch das Alter des Geräts spielt eine Rolle, da besonders die komplexe Klimatechnik nach einigen Jahren anfällig für Fehler ist. Die Hersteller arbeiten weiterhin regelmäßig an neuen Funktionen und Magnetstärken, außerdem haben ältere Geräte einen kürzere Restnutzungsdauer, welche aufgrund des Aufwands den die Anschaffung eines MRT-Geräts mit sich bringt, ebenfalls eine große Rolle spielt. Je nach Hersteller, Alter und Zustand des Geräts kann bei gebrauchten Geräten eine Kostenersparnis von 35-70 % im Vergleich zu einem Neugerät erzielt werden.
Für Ärzte: Abrechnung von MRT-Untersuchungen - Radiologie, Orthopädie und andere
Wie auch bei anderen Untersuchungen richtet sich die ärztliche Abrechnung der MRT-Untersuchung nach dem Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) bei gesetzlich-krankenversicherten und nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) bei privat-versicherten Patienten. Um als Arzt die Möglichkeit zu haben, eine MRT-Untersuchung überhaupt durchzuführen, muss er einen Nachweis über seine fachliche Befähigung erbringen. Dies gilt als gewährleistet, solange er über eine “Berechtigung zum Führen der Gebiets- oder Schwerpunktbezeichnung Diagnostische Radiologie, Kinderradiologie, Neuroradiologie oder Nuklearmedizin” verfügt. Die fachliche Zugehörigkeit der MRT zur Radiologie wurde in der Vergangenheit mehrfach vor Gericht gebracht und diskutiert - immer mit dem gerichtlichen Ergebnis, dass die Zugehörigkeit so bestehen bleibt. Es ist einem Arzt aus einer anderen Fachrichtung andererseits möglich, sich im Bereich MRT einer Fortbildung zu unterziehen, die ihn zur Durchführung eines MRT befähigt. Dabei gilt jedoch, dass er im Anschluss an die Zusatzqualifikation nur MRT-Untersuchungen seiner Fachrichtung vornehmen kann. Ein Orthopäde wird also mit seiner Qualifikation nur MRT-Untersuchungen des muskelskellotasen Teils vornehmen können und keine MRT vom Herzen.
Allerdings ist es wichtig zu wissen, dass jedes MRT Gerät einen festen Standard der KVB erfüllen muss, um den Anforderungen der gesetzlichen Krankenkassen gerecht zu werden. Ohne die Erfüllung dieser Kriterien, kann der Arzt die Untersuchung mit dem Gerät nur privat-Versicherten und Selbstzahlern in Rechnung stellen. Gerade bei offenen MRT Geräten führt dies häufig zu Problemen mit der Abrechnung bei gesetzlichen Krankenkassen, da diese Geräte oftmals nicht den Anforderungen gerecht werden. Grund dafür ist in der Regel eine Klausel, die besagt, dass das Gerät über eine geschlossene Röhre mit einem bestimmten Mindestdurchmesser verfügen muss. Da bei offenen MRT Geräte bewusst auf eine Röhre verzichtet wird, um die Untersuchung für den Patienten komfortabler zu machen, können offene MRTs diesen Punkt nicht erfüllen. Deshalb sind offene MRT-Untersuchungen in der Regel keine Kassenleistung und eine Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen nur selten möglich. Sollte das MRT Gerät allerdings die Standards erfüllen und der Arzt über eine geeignete Bezeichnung bzw. Fortbildung im MRT Bereich verfügen, kann er auch kassenärztliche Patienten abrechnen.
Die Berechnung der jeweiligen Gebühren für Kassenpatienten ergibt sich im EBM aus der Kernspintomographie-Vereinbarung laut § 135 Abs. 2 aus dem SGB V und sind im EBM unter der Nummer 34.4 zu finden. Besonders bei der Sektion 34.4.7 zum Thema MRT-Angiographie ist allerdings Obacht geboten, da diese nicht ohne weiteres abgerechnet werden kann und sich hier die Lage von Fall zu Fall unterscheiden kann. Der Großteil der MRT-Untersuchungen wird nach dem EBM mit 115,69 € berechnet, allerdings gibt es auch Außnahmen wie z. B. die Untersuchung der Mamma (34431) mit 220,51 € und die Untersuchung von Organabschnitten als Teil der Bestrahlungstherapie (34460) mit 74,38 €.
In der GOÄ werden Magnetresonanztomographien unter den Nummern 5700-5735 berechnet und können nur privat Versicherten und Selbstzahlern in Rechnung gestellt werden. Hier unterscheiden sich die einzelnen Positionen deutlich stärker voneinander, sodass die Untersuchung eines oder mehrerer Gelenke/Abschnitte von Extremitäten (5729) mit einem zulässigen Gebührensatz von 273,60 € und die Untersuchung im Bereich der Wirbelsäule (5705) mit einem zulässigen Gebührensatz von 478,80€.