Praxisplanung und Praxisbau: 7 Schritte für die eigene Praxis
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Die eigene Praxis zu planen und Baumaßnahmen in Auftrag zu geben und zu überwachen ist eine heikle Angelegenheit, da es bei der Planung viele Punkte zu beachten gilt. Eine gut vorbereitete Praxisplanung beinhaltet unterschiedliche Teilaufgaben, die in Summe einen reibungslosen Ablauf der Baumaßnahmen ermöglichen. Ebenso wichtig ist es, diese Planung an alle relevanten Unternehmen und Baupartner zu kommunizieren. Hier erfahren Sie, welche 7 Schritte Sie in der Praxisplanung berücksichtigen müssen, um kritische Fehler zu vermeiden und Ihre eigene Praxis möglichst schnell realisieren zu können.
1. Vorabgespräch und Konzeption
Im ersten Schritt sollten Sie sich auf die Suche nach einem Unternehmen machen, das bereits einige Referenzprojekte vorweisen kann, sodass Sie sich einen Eindruck von der Qualität der Firma verschaffen können. Die Praxisplanung lässt sich ohne die Hilfe von Experten aus der Architektur und dem Bauwesen nicht umsetzen, da die Baumaßnahmen innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden sollen, sodass Ärzte den Praxisbetrieb aufnehmen können. In einem Vorabgespräch haben Sie die Möglichkeit, gemeinsam mit den ausgewählten Partnern Ihre persönlichen Wünsche und Vorstellungen bezüglich Ihrer zukünftigen Arztpraxis zu teilen und alle relevanten Details zu dem Projekt zu besprechen. Dabei werden Punkte wie Arbeitsabläufe, das Erscheinungsbild der Praxis, der Standort und die Funktionalitäten in Erwägung gezogen, um ein stimmiges und individuelles Konzept zu formen. Je übereinstimmender der Konsens zwischen allen Beteiligten während der Praxisplanung ist, desto besser und effizienter werden in der Regel auch die Baumaßnahmen verlaufen.
2. Erstellung des Bauplans
Sobald der Vorentwurf aus der Konzeptions-Phase steht, kann mit der Bauplanung begonnen werden. In diesem Schritt werden die Architekten tätig, die sich nun das Objekt, in dem sich die Praxis befinden wird, im Detail anschauen und die unterschiedlichen Möglichkeiten ausloten, die Ihnen bei der Praxisplanung zur Verfügung stehen. In einigen Unternehmen kommt zur genauen Analyse der Räume ein 3D-Laserscanner zum Einsatz. Dieser ermittelt die Maße der jeweiligen Räume und ermöglicht so die Planung mit den originalen Raumdaten ohne großen Zeit- und Messaufwand durch manuelles ausmessen der Wände, Decken, Böden und Raumübergänge. Aus den gemessenen Daten lassen sich im späteren Verlauf virtuelle Praxisräume gestalten, um bspw. Einrichtungskonzepte zu testen.
Sind die Abmessungen des Objektes erfasst und die Räume virtuell und oder physisch begangen, setzen sich die Architekten an den ersten Entwurf der Praxis, um einen visuellen Ersteindruck vermitteln zu können. Die Ausgangslage bildet dann das sogenannte Grundrisskonzept, welches als Grundlage für Diskussionen und Änderungswünsche zu Rate gezogen wird. Aus dem Grundrisskonzept wird im weiteren Verlauf Schritt für Schritt ein fertiger Bauplan erstellt, der bereits einige gezeichnete oder modellierte Möbel und Einrichtungsmodule beinhaltet, um ein klares Konzept der Praxis an alle involvierten Parteien zu vermitteln.
3. Technikplanung
Neben den rein räumlichen Planungsaspekten spielt im Bereich Healthcare besonders die Erfüllung von zahlreichen spezifischen Technik-Vorgaben eine große Rolle. Sprechen Sie mit Ihren Partner gezielt das Thema Technikplanung an, um sicherzustellen, dass Vorgaben zu Elektroinstallationen, Sanitäranschlüssen, Schallangaben und Türgrößen eingehalten werden. Ebenso müssen gewisse Sonderauflagen für bestimmte Diagnose- und Behandlungsräume erfüllt werden, wie z. B. die Abschirmung eines MRT-Untersuchungsraumes durch einen faradayischen Käfig oder der Strahlenschutz bei einem Röntgenraum. Die Erfüllung dieser Anforderungen kann für zusätzliche Baukosten sorgen, weshalb dieser Schritt möglichst früh in der Praxisplanung mit einbezogen werden sollte.
Tipp: Weiterführende Details zu den geltenden Anforderungen an die Arztpraxis finden Sie in der Regel bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, den lokalen Kassenärztlichen Vereinigung, dem Robert-Koch-Institut und den länderspezifischen Bauverordnungen. Eine Kurzübersicht der Anforderungen in Niedersachsen hat bspw. die KVN zur Verfügung gestellt.
4. Bauausstattungsliste für den Praxisbau
Eine erfolgreiche Praxis besteht nicht nur aufgrund einer ausgezeichneten medizinischen Versorgung, sondern auch aus einem passenden und stimmigen Erscheinungsbild der Arztpraxis. Innerhalb der Praxis sollte daher eine harmonische Verbindung zwischen den einzelnen Bauelementen geschaffen werden. Dabei geht es nicht nur um das Zusammenspiel zwischen den Böden, Wänden und Türen, sondern auch um die harmonische Integration diverser Details wie Griffe, Beschläge und mehr. Achten Sie darauf, dass alle benötigten Teile auf der Bauausstattungsliste berücksichtigt werden, sodass während der Bauarbeiten alle benötigten Teile zur Verfügung stehen.
5. Innenarchitektur
Sind die grundlegenden Eckpfeiler wie Wände und Böden definiert, geht es im nächsten Schritt der Praxisplanung um die Innenarchitektur. Die Ausstrahlung eines Raumes hat einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden von Patienten, weshalb die Inneneinrichtung besonders im Gesundheitswesen eine große Rolle spielt. Durch eine abgestimmte Innenarchitektur kann so das Wohlbefinden der Patienten verstärkt werden, was die Untersuchung sowohl für Ärztinnen und Ärzte, als auch für Patientinnen und Patienten angenehmer macht. Es empfiehlt sich, bei der Inneneinrichtung auf ein stimmiges Zusammenspiel zwischen den verwendeten Materialien und Möbeln zu achten, das gleichzeitig in die Corporate Design Vorstellungen passt und die Kernwerte der Arztpraxis aufnimmt und widerspiegelt.
6. Baukostenermittlung
Im sechsten Schritt sind nun alle baubedingten Vorhaben im Rahmen der Praxisplanung definiert und eingerechnet. Nun müssen die gesamten Kosten für den Praxisbau unter Berücksichtigung aller Planungsteilaspekte ermittelt werden. Dabei sollten Sie möglichst auf eine transparente Kostenrechnung setzen, sodass Sie und alle weiteren beteiligten Unternehmen über die anfallenden Kosten informiert sind. Rechnen Sie immer einen finanziellen und zeitlichen Puffer mit ein, da es während der Bauarbeiten häufiger vorkommt, dass unerwartete Probleme und Schwierigkeiten auftreten.
Tipp: Bedenken Sie in jedem Fall, dass zu den Kosten für die Praxismöbel und Dekoration, sowie zu den Baukosten insgesamt noch Kosten für diverse medizinische Geräte anfallen werden. Nutzen Sie daher bei der Kreditbeantragung wenn möglich die Synergien und legen Sie die Finanzierung des Praxisbaus mit den Kosten für Ultraschallgeräte, Praxissoftware, MRT-Geräte, digitale Röntgengeräte und mehr zusammen.
7. Der Praxisbau
Nach erfolgreicher Praxisplanung geht es nun an die Umsetzung der Baupläne. Dafür sind neben den Planungsunterlagen noch weitere Schritte und Dokumente nötig, bevor mit den ersten Arbeiten begonnen werden kann. Besprechen Sie im Vorfeld mit dem Bauunternehmen, wer für die Beantragung der Baugenehmigung oder des Nutzungsänderungsantrags zuständig ist und denken Sie an weiterführende Dokumente, wie ein Brandschutzkonzept. Ebenfalls sollten Sie als Bauherr:in davon ausgehen, dass die Übersicht über die Baumaßnahmen einige Zeit in Anspruch nehmen wird, in der Sie sich nicht auf wie gewohnt auf Ihre ärztlichen Tätigkeiten fokussieren können. Behalten Sie diese Annahme für die Ressourcenplanung in der bestehenden Praxis im Hinterkopf und planen Sie entsprechend Ersatz ein.
Das 365°-Konzept für die Praxisplanung
Die Koordination, Beauftragung und Planung einer Praxis, sowie der Praxisbau selbst sorgen neben den finanziellen Aspekten für einen erheblichen Aufwand. Vertrauenswürdige Unternehmen und/oder Freelancer für die jeweiligen Schritte müssen nicht nur gefunden und akquiriert, sondern auch betreut und angeleitet werden. Viele Ansprechpartner bedeuten im Regelfall einen hohen Koordinationsaufwand und viel Stress für den Eigentümer. Ein Lösungsansatz für diese Problematik ist die ganzheitliche Betreuung von Projekten dieser Art.
Die bk Group AG bietet Ihren Kunden mit dem hauseigenen 365°-Konzept einen vollumfänglichen Betreuungsservice an, der mit 5° extra noch die Extrameile geht - von der Konzeption über die detaillierte Praxisplanung bis hin zur Durchführung der Baumaßnahmen und die anschließende Betreuung des Objektes über den eigenen Facility Management Service. Ärztinnen und Ärzte bekommen von der bk Group AG einen festen Ansprechpartner zur Seite gestellt, der das gesamte Projekt über den vollen Zeitraum begleitet und stellvertretend für die involvierten Unternehmen als Flaschenhals fungiert, sodass der Koordinationsaufwand von Ärztinnen und Ärzten an den Ansprechpartner der bk Group AG übergeht. Dadurch können sich Ärztinnen und Ärzte weiterhin auf das wesentliche konzentrieren und sich gezielt bei Ihrem Ansprechpartner über den aktuellen Status quo des Projekts informieren. Mehr Informationen zu dem Angebot der bk Group AG gibt es auf der Hompage unter https://healthcare.bk-group.eu/ .